Familien im Süden Brasiliens kämpfen um Land und für ein Leben ohne Agrargifte

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Der Regenwald und die kleinbäuerliche Landwirtschaft in Brasilien sind in Gefahr.

Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro ist in der Kritik. Sein Umgang mit der Corona-Pandemie ist allzu sorglos, er will indigene Gebiete für die wirtschaftliche Ausbeutung freigeben, Behördenvertreter, die gegen illegale Holzfäller vorgehen, werden entlassen oder bedroht. Dasselbe gilt für Wissenschaftler, die den Raubbau am Amazonas-Regenwald kritisieren und mit Daten untermauern.

Zu ihnen zählt Agrarsoziologe Prof. Antonio Andrioli, der seine Ämter als Regierungsberater für Lebensmittelsicherheit und Vizepräsident der Universität UFFS im Süden Brasiliens verloren hat. Der Deutsch-Brasilianische Verein Rhein-Neckar Entre Águas (siehe Infobox) hatte ihn im Februar zu einem Vortrag eingeladen. Auf portugiesisch sprach er im Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg über „Agrobusiness und die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds“. Angehende Dolmetscherinnen übersetzten den Vortrag ins Deutsche.

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Die Eine-Welt-Landeskonferenz NRW 2020 wurde diesmal digital organisiert und steht bereits online zur Verfügung! 
 
Brasilien ist in den letzten Jahren immer bekannter dafür geworden, dass die Demokratie und die Handlungsoptionen der Zivilgesellschaft eingeschränkt werden. Woher kommt dieser Rechtsruck und wie wirkt er sich aus? Gibt es auch Hoffnung auf Veränderung? Hierüber spricht Marcos da Costa Melo vom Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) in Hamm, mit Prof. Antônio Andrioli bei dem Workshop Shrinking Spaces in Brasilien.

»Wenn ich optimistisch bin, gebe ich uns noch zehn Jahre« 

Antônio Andrioli hat 2020 den Bayerischen Umweltpreis erhalten. Wir drucken Auszüge seiner Rede. Im Interview erklärt er die Hintergründe der massiven Rodungen in Brasiliens Regenwäldern und mögliche Auswege aus der Krise

Die Büro-Etage des Rachel Carson Centers in der Münchner Leopoldstraße brummt wie ein Bienenstock; Leute lachen, junge Menschen erkennbar vieler Nationalitäten laufen durch die Gänge, man unterhält sich auf Englisch. Der Brasilianer Antônio Andrioli, Jahrgang 1974, ist ein großer stattlicher Mann, sehr nahbar trotz der akademischen Weihen und seines Erfolgs als Vortragsreisender. Vor Kurzem hat er den Bayerischen Naturschutzpreis 2020 des BUND Naturschutz erhalten. Er begrüßt seine Gäste mit einem warmen Händedruck und einem einnehmenden Lächeln. Obwohl die Lage mehr als ernst ist …

33% - Das Waldmagazin. Ausgabe 02/2020. Interview von Britta Mentzel und Gastbeitrag, S. 26-31.

Süddeutsche Zeitung - Wirtschaft. Von Silvia Liebrich (München) und Michael Bauchmüller (Berlin), 23.04.2020, 5:15

Europäische Konzerne exportieren Gifte, die hier verboten sind

Die Mittel erhalten in der EU keine Zulassung, doch den Export in alle Welt verhindert das nicht. Die Konzerne sagen, bei richtiger Anwendung könne nichts schiefgehen.